Erbsen gehören zu den beliebtesten Gemüsesorten im heimischen Garten. Sie sind nicht nur lecker und vielseitig verwendbar, sondern auch einfach zu kultivieren. In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst, um erfolgreich Erbsen im eigenen Garten anbauen zu können – von der Auswahl der richtigen Sorte über die Aussaat bis zur Ernte. Ob Anfänger oder erfahrener Gärtner – mit diesen Tipps gelingt der Anbau garantiert.
Warum Erbsen im Garten anbauen?
Erbsen (Pisum sativum) sind ideal für den Gemüsegarten geeignet, da sie einfach anzubauen sind und schnell wachsen. Sie können schon sehr früh im Frühling im Freiland angebaut werden und benötigen nur einen geringen Platz. Deshalb eignen sie sich auch hervorragend für kleinere Gärten, in denen der Platz für den Gemüseanbau etwas beengt erscheint. Der Anbau gelingt auch in einem Pflanzkübel auf dem Balkon oder auf einem Hochbeet. Die meisten Hobbygärtner, die Erbsen im eigenen Garten anbauen möchten, machen es jedoch deshalb, weil sie frisch geerntet deutlich besser schmecken als Erbsen aus der Dose. Ein weiterer wichtiger Aspekt besteht darin, dass die Erbsenpflanzen den Boden des Gartens mit Stickstoff anreichern.
Die richtige Sorte wählen
Es gibt verschiedene Erbsensorten, die sich hinsichtlich Geschmack, Wuchsform und Verwendung unterscheiden. Jeder, der Erbsen im eigenen Garten anbauen möchte, sollte sich daher im Voraus überlegen, worauf es ihm ankommt. Besonders begehrt sind die Markerbsen*. Sie zeichnen sich insbesondere durch ihren süßen Geschmack aus. Sie gehören zu den Klassikern im Garten. Es ist zwar möglich, Markerbsen roh zu verzehren, aber den besonderen Geschmack entfalten sie erst nach dem Kochen.
Als zweite interessante Sorte ist die Zuckererbse* zu nennen. Diese werden mitunter auch als Kaiserschoten bezeichnet, weil sie komplett genießbar sind. Sie müssen daher nicht unbedingt gepalt werden und lassen sich daher einfach zubereiten. Mit diesem Gemüse können diverse Gerichte verfeinert werden.
Dann gibt es noch die Palerbsen*. Diese sind nicht ganz so süß wie Markerbsen. Dafür sind sie jedoch sehr viel länger lagerfähig. Während Markerbsen am besten direkt nach der Ernte zubereitet werden sollten, können Palerbsen gerne ein paar Tage liegen. Wer die Erbsen für eine längere Zeit konservieren oder einfrieren möchte, sollte sich für Knackerbsen entscheiden. Diese haben ausgesprochen große Körner und entwickeln auch nach einer längeren Konservierungszeit noch ein angenehmes Aroma.
Ein kleiner Tipp: Der Hobbygärtner muss sich nicht auf eine bestimmte Sorte festlegen, wenn er Erbsen im eigenen Garten anbauen möchte. Es können auch gerne verschiedene Sorten kombiniert werden. Eine Kombination verschiedener Sorten hat zudem den Vorteil, dass sie unterschiedliche Reifezeiten aufweisen. Deshalb kann über einen längeren Zeitraum hinweg geerntet werden. Auf dieser Art und Weise stehen nahezu den ganzen Sommer hindurch immer frische Erbsen zur Verfügung.

Nachdem ein geeigneter Standort für den Anbau von Erbsen im eigenen Garten gefunden wurde, muss der Boden gut vorbereitet werden. Er sollte mglichst locker und tiefgründig sein. Wichtig ist zudem, dass sich einige Nährstoffe darin befinden. Allerdings stellen Erbsen keine hohen Ansprüche.
Standort und Boden
Erbsen lieben einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit lockerem, gut durchlässigem Boden. Staunässe sollte vermieden werden. Der Boden darf nährstoffreich, aber nicht frisch gedüngt sein – frischer Kompost oder stickstoffreiche Düngemittel können das Pflanzenwachstum eher behindern als fördern. Das liegt unter anderem auch daran, weil die Erbsenpflanzen eine Symbiose mit sogenannten Knöllchenbakterien eingehen. Diese siedeln sich an den Wurzeln der Pflanzen an und ziehen Stickstoff aus der Luft. Dieser wird von den Bakterien in eine Form umgewandelt, die für die Pflanzen nützlich ist. Die Erbsenpflanzen wiederum bieten den Knöllchenbakterien einen Lebensraum und versorgen sie mit Nährstoffen, die sie brauchen.
Idealerweise wird der Boden im Herbst zuvor mit Kompost und etwas Sand aufgelockert. Am besten ist es, wenn beim Umgraben oder Pflügen im Herbst gleich etwas gut durchrotteter Kompost in den Boden eingearbeitet wird. Da Erbsen Schwachzehrer sind, benötigen sie keine zusätzliche Düngung während der Wachstumsphase. Wer Erbsen im eigenen Garten anbauen möchte, braucht sich um die Versorgung mit Nährstoffen keine großen Gedanken zu machen.
Erbsen säen – Der richtige Zeitpunkt
Wer Erbsen im eigenen Garten anbauen will, kann sie direkt ins Freiland säen, sobald der Boden frostfrei ist. In gemäßigten Lagen kann das schon ab Ende Februar bis Anfang April geschehen. Spätsorten lassen sich bis Mitte Mai aussäen. Für eine längere Ernteperiode ist es sinnvoll, alle zwei Wochen nachzusäen.
Die Aussaat der Erbsen ist nicht schwer. Es sollte auf jeden Fall eine Pflanzschnur gespannt werden, damit die Erbsen in geraden Reihen wachsen. Dadurch ist es nach der Aussaat einfacher, das Unkraut aus dem Beet zu entfernen. Der Boden sollte gut aufgelockert sein. Diese Arbeit lässt sich recht einfach mit einem handgeführten Kultivator und einer Harke durchführen. Entlang der Pflanzschnur braucht dann nur noch eine kleine Rille in den Boden gezogen zu werden. Die Tiefe sollte bei etwa drei Zentimetern liegen. In diese Rillen werden die Erbsen in Abständen von jeweils fünf Zentimeter gelegt. Anschließend werden sie wieder mit Erde bedeckt. In einem Abstand von etwa 50 Zentimetern kann dann eine zweite Pflanzreihe angelegt werden. Auf diese Weise können so viele Reihen angelegt werden wie gewünscht. Die Keimung der Erbsen lässt sich dadurch beschleunigen, indem die Erbsen einen Tag vor der Aussaat in Wasser gelegt werden.
Das Erbsenkraut neigt dazu, in die Höhe zu wachsen. Deshalb sollte es mit einer geeigneten Rankhilfe unterstützt werden. Dieses ist auch später bei der Ernte der Hülsen eine große Erleichterung.

Rankhilfen nicht vergessen
Viele Erbsensorten – besonders Zucker- und Markerbsen – benötigen eine Rankhilfe, da sie Höhen bis zu 1,5 Meter erreichen können. Geeignet sind unter anderem Bambusstäbe oder Gartennetze. Es können aber auch Rankhilfen aus Reisigzweigen oder Drahtgitter gebastelt werden. Ich persönlich benutze immer einen Maschendraht, den ich mit mehreren Holzstäben zwischen den Reihen anbringe. Dann können beide Pflanzenreihen den Draht zum Ranken nutzen. Nach der Ernte der Erbsen wird der Draht aufgerollt und im nächsten Jahr erneut genutzt. Die Rankhilfe sollte beim oder kurz nach der Aussaat aufgestellt werden, damit die jungen Pflanzen sich frühzeitig daran orientieren können.

Die Erbsenpflanzen stellen keine großen Anforderungen an ihren Standort oder an die Versorgung mit Nährstoffen. Trotzdem benötigen sie in bestimmten Situationen ein wenig Pflege.
Pflege der Erbsenpflanzen
Erbsen sind pflegeleicht, benötigen jedoch etwas Aufmerksamkeit. Besonders wichtig ist die Bewässerung. Insbesondere während der Blüte und wenn die Bildung der Schoten beginnt. Eine weitere Pflegemaßnahme ist die Entfernung des Unkrauts. Insbesondere in der Zeit, in der die Erbsenpflanzen noch sehr klein sind, werden sie oftmals vom konkurrierenden Unkraut unterdrückt.
Erbsen ernten
Jeder Hobbygärtner, der Erbsen im eigenen Garten anbauen möchte, freut sich auf die Ernte. Die Erntezeit beginnt etwa 10 bis 12 Wochen nach der Aussaat. Dabei gilt, dass die Markerbsen schon dann erntereif sind, wenn die Schoten schon etwas prall, aber noch sehr zart sind. Zuckererbsen sollten Sie pflücken, sobald sich Erbsen in den Schoten abzeichnen, diese jedoch noch recht flach sind. Je früher sie geerntet werden, desto zarter sind die Erbsen. Im Gegensatz dazu sollten die Palerbsen erst dann gepflückt werden, wenn die Schoten prall gefüllt sind. Dann sind die Erbsen richtig ausgereift und weisen eine lange Lagerfähigkeit auf. Die Erbsen sind niemals alle gleichzeitig erntereif. Deshalb sollten Sie mehrere Durchgänge vornehmen. Je öfter Sie pflücken, desto mehr Blüten und Schoten werden ausgebildet. Durch häufiges Ernten können Sie daher den Gesamtertrag deutlich erhöhen.
Sobald die Schoten prall gefüllt und die darin enthaltenen Erbsen deutlich zu erkennen sind, können sie geerntet werden. Sie schmecken im frischen Zustand besonders aromatisch. Deshalb ist es empfehlenswert, sie unmittelbar nach der Ernte zu einem schmackhaften Gericht zuzubereiten.

Krankheiten und Schädlinge
Erbsen sind relativ robust, aber gelegentlich können Probleme auftreten. Hin und wieder kann Mehltau auftreten. Dieser ist an einem weißen Belag an den Blättern zu erkennen. Dieser tritt insbesondere dann auf, wenn die Erbsen an einem windgeschützten Platz im Garten angebaut werden. Um den Mehltau von den Pflanzen zu entfernen, kann ein geeignetes Herbizid angewendet werden. Noch besser ist es, schon bei der Auswahl der Saaterbsen darauf zu achten, dass es sich um eine Sorte handelt, die eine gute Resistenz gegenüber Mehltau aufweist.
In einigen Jahren treten tritt auch ein Befall von Erbsenblattläusen auf. Dabei handelt es sich um kleine grüne Läuse, die Fraßschäden an den Blättern verursachen. Sobald Sie Verformungen oder andere Veränderungen an den Blättern erkennen, sollten Sie diese näher inspizieren. Erbsenblattläuse lassen sich mit einem geeigneten Insektizid bekämpfen. Alternativ können Sie die Schädlinge aber auch mit einer selbst angesetzten Brennnesseljauche bekämpfen.
Als drittes Problem kann eine Wurzelfäule auftreten. Diese entsteht zumeist dann, wenn es aufgrund von starken Niederschlägen zu Staunässe auf dem Erbsenbeet kommt. Um alle möglichen Probleme von vornherein zu verhindern, sollte jeder Gärtner, der Erbsen im eigenen Garten anbauen möchte, jedes Jahr den Standort wechseln.
