Die Jostabeere, eine Kreuzung aus der Schwarzen Johannisbeere (Ribes nigrum) und der Stachelbeere (Ribes uva-crispa), erfreut sich zunehmender Beliebtheit bei Hobbygärtnern und professionellen Obstbauern. Diese vielseitige Beere zeichnet sich durch ihren süßen, leicht säuerlichen Geschmack und ihre hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten aus. In diesem Artikel werden die wichtigsten Aspekte der Pflanzen, Pflege und Ernte von Jostabeeren näher beschrieben.
Pflanzung von Jostabeeren
Die Auswahl des richtigen Standorts ist entscheidend für das Wachstum und die Fruchtbildung der Jostabeeren. Sie bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit gut durchlässigem, humusreichem Boden. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 6,8 ist ideal. Vor der Pflanzung sollte der Boden gut vorbereitet werden, indem er tiefgründig gelockert und mit organischem Material wie Kompost oder gut verrottetem Mist angereichert wird. Im Idealfall beginnt die Bodenbearbeitung bereits im Herbst des Vorjahres. Nachdem die Vegetationsperiode beendet ist, sollte das Beet, auf dem die Jostabeeren gepflanzt werden, umgegraben werden. Sie sollten den Boden möglichst tief umgraben und in die Furchen gleich Stallmist oder Kompost einarbeiten.

Die Vorbereitunf des Beetes beginnt im Idealfall schon im Herbst des Vorjahres. Das Beet sollte möglichst tief umgegraben und gleichzeitig mit Stallmist oder Kompost angereichert werden.
Die beste Pflanzzeit für Jostabeeren ist im Frühjahr oder im Herbst. Vor dem Einpflanzen der Sträucher sollten Sie den Boden mit einem Kultivator oder einer Gartenfräse ordentlich auflockern. Beim Pflanzen ist darauf zu achten, dass die Wurzeln nicht zu tief in den Boden gesetzt werden. Ein Abstand von etwa 1,5 bis 2 Metern zwischen den Pflanzen wird empfohlen, um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten und Krankheiten vorzubeugen. Zudem gelingen die Pflege und die Ernte besser, wenn genug Platz zwischen den Sträuchern vorhanden ist.
Pflege der Jostabeeren
Die Pflege der Jostabeeren umfasst mehrere Aspekte, die für ein gesundes Wachstum und eine reiche Ernte entscheidend sind. Hierzu gehören Bewässerung, Düngung, Schnitt und Schädlingsbekämpfung.
Bewässerung
Jostabeeren benötigen während der Wachstumsperiode ausreichend Wasser, insbesondere in trockenen Sommermonaten. Eine gleichmäßige Bewässerung ist wichtig, um ein Austrocknen des Bodens zu vermeiden. Mulchen mit organischen Materialien kann helfen, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und Unkrautwachstum zu reduzieren. Sie sollten zwar regelmäßig wässern, aber nicht zu viel Wasser auf einmal geben. Staunässe kann, wie bei vielen anderen Pflanzen im Garten auch, zu Fäulnis führen.
Düngung
Eine regelmäßige Düngung ist für das Wachstum der Jostabeeren unerlässlich. Im Frühjahr kann ein organischer Dünger oder ein Langzeitdünger ausgebracht werden, um die Nährstoffversorgung sicherzustellen. Es ist wichtig, die Düngermenge an die Bodenbeschaffenheit und das Alter der Pflanzen anzupassen, um Überdüngung zu vermeiden. Es ist grundsätzlich möglich, einen Universaldünger mit hohem Stickstoffanteil wie Blaukorn zu verwenden. Empfehlenswert ist es jedoch, wenn Sie einen speziellen Beerendünger* verwenden. Darin sind sämtliche Mineralien und Nährstoffe enthalten, die zum Wachsen von Beerenobst wichtig sind.
Während des Wachstums benötigen Jostabeeren viele Nährstoffe und eine Menge Wasser. Nur dann, wenn sie gut versorgt werden, bieten sie eine reichhaltige Ernte.

Schnitt der Jostabeeren Sträucher
Der Schnitt spielt eine wesentliche Rolle bei der Pflege von Jostabeeren. Er sollte im späten Winter oder frühen Frühling erfolgen, bevor die Pflanzen austreiben. Das Hauptaugenmerk sollte auf dem Entfernen von alten, schwachen oder kranken Trieben liegen. Ein gezielter Rückschnitt fördert die Bildung neuer Triebe und verbessert die Lichtdurchlässigkeit, was zu einer besseren Fruchtentwicklung führt. Es empfiehlt sich, die Pflanzen auf eine Höhe von etwa 1,2 Metern zu halten. Falls junge Triebe zu stark wachsen, können Sie diese gerne ein wenig kürzen. An den Enden von schnell wachsenden jungen Trieben siedeln sich gerne Pilzkrankheiten wie beispielsweise Mehltau an. Durch das Einkürzen der Triebe, können Sie einen Befall vorbeugen.

Schädlinge und Krankheiten treten nur selten an den Sträuchern der Jostabeeren auf. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass je nach Witterungsverlauf derartige Probleme auftreten.
Schädlings- und Krankheitsbekämpfung
Jostabeeren sind relativ resistent gegen viele Krankheiten, können jedoch von Schädlingen wie Blattläusen oder Spinnmilben befallen werden. Regelmäßige Kontrollen sind wichtig, um einen Befall frühzeitig zu erkennen. Bei Bedarf können biologische Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Oftmals hilft auch eine Behandlung mit Brennnesseljauche, die Sie sich mühelos selbst herstellen können. Eine gute Pflege und die Wahl resistenter Sorten tragen ebenfalls zur Vorbeugung von Krankheiten bei.
Ernte der reifen Beeren
Die Erntezeit für Jostabeeren beginnt in der Regel im Juli und kann bis in den August hinein dauern, abhängig von der Sorte und den Wetterbedingungen. Die Beeren sind reif, wenn sie eine tiefdunkle Farbe erreicht haben und sich leicht vom Strauch lösen lassen. Es ist ratsam, die Beeren an einem trockenen Tag zu ernten, um die Qualität zu erhalten.
Die Ernte erfolgt am besten von Hand, wobei darauf geachtet werden sollte, die Früchte vorsichtig zu behandeln, um Druckstellen zu vermeiden. Jostabeeren sind empfindlich und sollten umgehend verarbeitet oder in geeigneten Behältern gelagert werden, um ihre Frische zu bewahren.
Sämtliche Beeren, die im Garten geerntet werden, lassen sich hervorragend einkochen, sofern ein geeigneter Einkochkessel* zur Hand ist. Ein solches Gerät ist nicht teuer in der Anschaffung und bietet einen hohen Nutzwert.

Jostabeeren können Sie sowohl einkochen oder einfrieren. Dann haben Sie auch während des Winters die Möglichkeit, leckere Speisen oder Getränke daraus herzustellen. Sie können die Beeren aber auch unmittelbar nach der Ernte zu Saft verarbeiten. Dazu benötigen Sie nur einen geeigneten Entsafter*. Ein solches Gerät besitzen die meisten Hobbygärtner ohnehin, da es viele verschiedene Früchte gibt, aus denen sich ein schmackhafter Obstsaft herstellen lässt. Die Jostabeeren können Sie aber auch hervorragend zu einer Marmelade verarbeiten. Falls Sie es gerne süß bevorzugen, können Sie die Marmelade mit etwas Zucker anreichern. Lieben Sie einen säuerlichen Geschmack, dann geben Sie einfach etwas Zitronensaft hinzu. Richtig dosiert verstärkt der Zitronensaft die natürliche Säure in den Beeren.
Fazit
Die Kultivierung von Jostabeeren ist eine interessante Gartenarbeit, die sowohl Freude am Gärtnern als auch eine schmackhafte Ernte bietet. Mit der richtigen Pflege, einschließlich der Auswahl des geeigneten Standorts, der richtigen Bewässerung, Düngung und des regelmäßigen Schnitts, können Hobbygärtner und Profis gleichermaßen von dieser vielseitigen Beere profitieren. Die Ernte der Jostabeeren ist ein Höhepunkt im Gartenjahr und bietet die Möglichkeit, die Früchte in verschiedenen kulinarischen Anwendungen zu genießen. Selbstgemachte Marmeladen oder Fruchtsäfte eignen sich zudem hervorragend als Gastgeschenke für eine Einladung. Da nicht jede Person die Möglichkeit hat, eigene Jostabeeren anzubauen, werden sich die Beschenkten sicherlich darüber freuen.
