Möhren im Garten anbauen – so gelingt es


Möhren, auch Karotten genannt, gehören zu den beliebtesten und unkompliziertesten Gemüsesorten im eigenen Garten. Sie sind nicht nur lecker und vielseitig in der Küche einsetzbar, sondern auch reich an Vitaminen, Ballaststoffen und Beta-Carotin. Um Möhren im Garten anbauen zu können, ist etwas Geduld erforderlich. Mit dem richtigen Know-how ist es aber auch für Anfänger problemlos möglich. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie erfolgreich Möhren anbauen – von der Bodenvorbereitung bis zur Pflege und Ernte.


Warum Möhren selbst anbauen?


Möhren aus dem eigenen Garten schmecken nicht nur besser, sie sind auch frei von Pestiziden und können sortenrein angebaut werden. Du hast die volle Kontrolle über die Bedingungen und kannst auch alte oder bunte Möhrensorten ausprobieren, die im Supermarkt kaum erhältlich sind. Ein weiterer Unterschied zu den Möhren aus dem Supermarkt besteht darin, dass die Karotten aus dem eigenen Garten zumeist unterschiedlich lang und dick sind. Es können auch Exemplare darunter sein, die nicht perfekt gerade gewachsen sind. Allerdings hat die Form überhaupt keinen Einfluss auf die Qualität. Die Möhren im Supermarkt sehen nur deshalb alle gleichmäßig aus, weil es von der EU Vorgaben dazu gibt. Karotten, die nicht die festgelegte Form aufweisen, werden zur Herstellung von Babynahrung oder Säften verarbeitet.

Möhren in unterschiedlichen Größen

Wer Möhren im Garten anbauen möchte, wird erkennen, dass diese nicht alle so gleichmäßig geformt sind wie die Möhren aus dem Supermarkt. Die unterschiedlichen Größen und Formen wirken sich jedoch nicht auf das Aroma aus.


Der richtige Standort für Möhren


Möhren gedeihen am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Platz. Der Boden sollte möglichst tiefgründig und locker sein. Dann gedeihen sie am besten. Zudem ist es sehr wichtig, dass der Boden wasserdurchlässig ist. Möhren vertragen überhaupt keine Staunässe. Im Zweifelsfall sollte daher etwas Sand in den vorhandenen Erdboden eingearbeitet werden. Auch Steine sowie andere Dinge, die nichts auf einem Gemüsebeet verloren haben, sollten entfernt werden.


Möhren richtig aussäen


Die Aussaat ist der erste entscheidende Schritt beim Möhrenanbau. Sie erfolgt direkt ins Beet, denn Möhren sind Tiefwurzler und vertragen das Umpflanzen schlecht. Frühkarotten können schon im März ausgesät werden, sofern der Boden frostfrei ist. Spätsorten, die sich gut einlagern lassen, können von April bis in den Juni hinein ins Freiland ausgesät werden.

Es ist empfehlenswert, die Möhren in geraden Reihen auszusäen. Eine solche Anordnung erleichtert später die Arbeit bei der Pflege der Pflanzen.

Möhren in einer Reihe

Nachdem der Boden aufgelockert wurde, kann die Aussaat beginnen. Es ist empfehlenswert, eine Pflanzschnur zu nutzen, damit die Karotten später in geraden Reihen wachsen. Gerade Planzenreihen sind vorteilhaft bei der späteren Pflege. Mit einer Hacke oder einem ähnlichen Gartengerät wird entlang der Pflanzschnur eine Rille gezogen, die eine Tiefe von ein bis zwei Zentimeter aufweist. In dieser Rille brauchen dann nur noch die Samen der Möhren in gleichmäßigen Abständen gelegt zu werden. Die Abstände zwischen den einzelnen Saatkörnern sollte etwa zwei bis drei Millimeter betragen.

Da die Saatkörner sehr klein und leicht sind, ist eine Menge Fingerspitzengefühl erforderlich. Wer sich die korrekte Verteilung nicht zutraut, kann auch ein sogenanntes Saatband* verwenden. Auf solch einem Band sind die Samenkörner im erforderlichen Abständen fixiert. Das erleichtert die Aussaat erheblich. Ob die Saatkörner manuell oder auf einem Saatband in die zuvor gezogene Rille gelegt werden, ist unerheblich. Sie müssen auf jeden Fall wieder mit Erde bedeckt sein, um keinem zu können. Das dauert bei Möhren allerdings ziemlich lange.


Möhren im Garten pflegen

Möhren benötigen zwar wenig Pflege, doch einige Maßnahmen verbessern Ertrag und Qualität deutlich. Besonders wichtig ist das Wässern. Die Saatkörner benötigen etwa drei Wochen bis zur Keimung. Während dieser Zeit benötigen sie immer einen ausreichend feuchten Boden. Nachdem sie aufgelaufen sind, reicht ein gelegentliches Wässern aus. Dabei sollte unbedingt Staunässe vermieden werden. Zu einer gleichmäßigen Bewässerung eignet sich ein Gartensprenger besonders gut.

Eine weitere wichtige Pflegemaßnahme ist das Vereinzeln. Sobald die kleinen Triebe eine Höhe von etwa fünf Zentimeter erreicht haben, sollte jede zweite Pflanze aus der Reihe entfernt werden, damit sie genug Platz haben. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte mindestens fünf Zentimeter betragen. Nun wird sich der eine oder andere Interessent fragen, warum man sie nicht gleich in größeren Abständen säen sollte. Die Antwort ist, dass die Samenkörner schneller Keimen, wenn sie dicht beieinander liegen. Dadurch entsteht ein Konkurrenzkampf, der das Wachstum fördert.

Gesundes Karottenkraut

An der Farbe und Beschaffenheit des Karottenkrauts können Sie sehr einfach erkennen, ob sich die Pflanzen in einem guten Zustand befinden.


Auch das Unkraut, das vielerorts nur noch als Begleitkraut bezeichnet wird, sollte restlos vom Beet entfernt werden, weil es den Möhren die Nährstoffe stiehlt. Falls bereits im vorigen Herbst Stallmist oder Kompost in den Boden eingearbeitet wurde, ist keine weitere Düngung erforderlich. Die Möhren im Garten stellen keine hohen Ansprüche.


Schädlinge und Krankheiten – das hilft

Glücklicherweise gibt es nur wenige Schädlinge oder Krankheiten, die Möhren im Garten schädigen. Dazu gehört auf jeden Fall die Möhrenfliege. Diese legt ihre Eier auf die jungen Pflanzen. Daraus schlüpfen Larven, die Gänge in die Wurzeln fressen. Die Fraßschäden sind mit bloßem Auge zu erkennen und von ihnen geht ein sehr unangenehmer Geruch aus. Ein Befall von Möhrenfliegen lässt sich dadurch verhindern, indem das Beet nach der Aussaat mit einem Schutznetz abgedeckt wird. Zudem ist es hilfreich, wenn zwischen den Möhren Zwiebeln oder Knoblauch gepflanzt wird. Der Duft dieser Pflanzen verscheucht die Möhrenfliegen.

Es kann auch ein Pilzbefall auftreten. Dieser äußert sich durch schwarze Flecken auf den Wurzeln. Dieses Problem tritt mitunter auf, wenn der Boden zu nass ist oder die Pflanzen zu eng beieinanderstehen. Abhilfe kann dadurch geschaffen werden, indem die Möhren in jedem Jahr ein anderes Beet im Garten bekommen. Frühestens nach vier Jahren sollten sie wieder an der gleichen Stelle ausgesät werden.


Welche Möhren im Garten anbauen?


Besonders vorteilhaft ist es, dass verschiedene Sorten zur Auswahl stehen. Diese unterscheiden sich durch den Erntezeitpunkt sowie durch die Nutzbarkeit. Wer einen großen Wert auf eine frühe Sorte legt und die Möhren aus dem Garten am liebsten roh verspeist, sollte sich für die Sorte Nantaise 2* entscheiden. Rodelika hingegen ist eine perfekte Bio-Sorte, die einen hohen Ernteertrag bietet. Die extravagante Sorte Purple Haze überzeugt insbesondere durch ihre optische Erscheinung. Sie weist eine Färbung in Lila auf und hat einen orangefarbenen Kern. Dadurch ist sie ein echtes Highlight unter den Möhren im Garten.


Möhren auch auf dem Balkon anbauen?


Es besteht die Möglichkeit, Möhren in einem Pflanzkübel* auf dem Balkon anzubauen. Dieser sollte jedoch mindestens 30 Zentimeter hoch und mit lockerer Pflanzerde gefüllt sein. Für den Anbau in einem Kübel eignen sich die Sorten Amsterdam 3 oder Pariser Markt am besten. Dadurch profitieren auch Menschen von selbst angebautem Gemüse, die keine Möhren im Garten anbauen und ernten können.
 

Wann die Möhren reif für die Ernte sind, lässt sich auf den ersten Blick erkennen. Das Kraut verliert ein wenig an Farbe und die Köpfe der Möhren raken ein kleines Stück aus dem Erdboden heraus.

Erntereife Möhre


Die Ernte der Möhren im Garten


Je nach Sorte reifen die Möhren oder Karotten nach etwa 10 bis 20 Wochen nach der Aussaat ins Freiland. Erkennbar ist die Erntereife an dem leicht verfärbten Laub sowie an dem aus dem Erdboden herausragenden Kopf der Möhren. Dieser wird sehr viel dicker, wenn die Reife einsetzt. Dann brauchen die Karotten nur noch vorsichtig aus der Erde gezogen zu werden. Am besten schmecken sie, wenn sie unmittelbar nach der Ernte zubereitet werden. Selbstverständlich lassen sich Möhren auch konservieren. Sie können gesäubert und geschält werden. Danach lassen sie sich in kleine Stücke schneiden und einfrieren oder einkochen. Im konservierten Zustand sind sie solange lagerfähig, bis im Folgejahr die nächsten Möhren geerntet werden.

Zur Konservierung vorbereitete Möhren

Frisch geerntete Möhren lassen sich einfrieren. Damit sie besonders knackig und aromatisch bleiben, sollten sie zuvor blanchiert werden.


Fazit: Möhrenanbau leicht gemacht


Mit etwas Vorbereitung, der richtigen Sorte und regelmäßigem Gießen gelingt der Möhrenanbau auch Einsteigern problemlos. Sie werden mit aromatischen, gesunden und knackigen Möhren belohnt – direkt aus dem eigenen Garten. Ob in Salaten, Suppen oder roh als Snack: Selbst angebaute Karotten sind ein Genuss. Wer Möhren im Garten anbaut, wird auf jeden Fall sehr viel Freude daran haben.
 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 

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